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Erstveröffentlichung im Krisennavigator (ISSN 1619-2389): Vervielfältigung und Verbreitung - auch auszugsweise - nur mit ausdrücklicher |
von Katrin Spemann
Ob Pflanzenschutzmittel im Tierfutter, fehlende BSE-Tests auf Schlachthöfen oder die "Umverpackung" von Fleischwaren mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum – die Agrar- und Ernährungswirtschaft war in den zurückliegenden Jahren häufig Schauplatz von Krisen und Skandalen.
Als Reaktion auf die Verunsicherung der Verbraucher haben Vertreter aller Stufen der Agrar- und Ernährungswirtschaft im Oktober 2001 die QS Qualität und Sicherheit GmbH gegründet. Das stufenübergreifende Qualitätssicherungssystem gibt spezifische und nachvollziehbare Kriterien für die gesamte Produktionskette vor und stellt mit dem QS-Prüfzeichen einen wichtigen Beitrag zum aktiven Verbraucherschutz dar.
Auch die rund 100.000 QS-Systempartner – vom landwirtschaftlichen Betrieb über das Schlachtunternehmen bis hin zum Lebensmitteleinzelhandelsgeschäft – sind nicht grundsätzlich gegen Krisen gefeit. Die QS Qualität und Sicherheit GmbH hat daher bereits im Jahr 2003 mit dem Aufbau eines stufenübergreifenden Ereignismanagementsystems begonnen. Dieses unterstützt alle QS-Systempartner aktiv und in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden bei der Bewältigung von kritischen Situationen.
Oberstes Ziel des QS-Ereignismanagements ist es, zügig auf mögliche Gesundheitsgefahren zu reagieren und damit einen wesentlichen Beitrag zum aktiven Verbraucherschutz zu leisten. Durch einen engen Austausch mit den Behörden soll außerdem die stufenübergreifende Rückverfolgbarkeit erleichtert werden. Eine zeitnahe, einheitliche und wahrheitsgemäße Informationsweitergabe innerhalb und außerhalb von QS kann nicht zuletzt einen nachhaltigen Vertrauensschaden vom QS-Prüfzeichen abwenden.
Flankiert wird das QS-Ereignismanagement von zahlreichen operativen Maßnahmen zur Krisenprävention. Hierzu zählen u.a. Programme zum Salmonellen-, Futtermittel- und Rückstandsmonitoring, eine zentrale QS-Software-Plattform zur Datenerfassung und -verarbeitung sowie ein Meldesystem für unsichere Lebensmittel. Letzteres ist Teil eines Pilotprojekts, mit dem das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), verschiedene Wirtschaftsbeteiligte und QS zur Verbesserung der Lebensmittelsicherheit beitragen wollen.
Katrin Spemann ist seit 2001 bei der QS Qualität und Sicherheit GmbH in Bonn tätig und verantwortet dort zur Zeit die Bereiche Landwirtschaft (Rind, Schwein, Geflügel) und Futtermittel.
Katrin Spemann
Die ausführliche Fallstudie mit zahlreichen Detailinformationen ist im folgenden Sammelband enthalten:
Frank Roselieb / Marion Dreher (Hrsg.), |
Erstveröffentlichung im Krisennavigator (ISSN 1619-2389):
10. Jahrgang (2007), Ausgabe 9 (September)
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Letzte Aktualisierung: Mittwoch, 4. Dezember 2024
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Vervielfältigung und Verbreitung - auch auszugsweise - nur mit ausdrücklicher
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